Mitte des 19. Jahrhunderts begann mit dem Aufbrechen der Isolation Japans der westlichen Welt gegenüber deren Interesse an dem fernöstlichen Land. Bis heute ist die Begeisterung für die japanische Kultur und den Lebensstil bedeutend groß.
In der damaligen Zeit entwickelte sich eine Stilrichtung innerhalb der westlichen Kunst, die stark durch den japanischen Stil beeinflusst war. Dieser sogenannte „Japonismus“ blieb bis in die 20er Jahre in der europäischen Bevölkerung sehr beliebt. Er färbte sich auch auf die Mode ab: so wurden beispielsweise Kimonos als exklusive Hauskleidung getragen, oder deren Materialien für die Fertigung konventioneller Bekleidung verwendet. Auch japanische Muster wurden zur Veredlung europäischer Stoffe eingesetzt. (vgl. Iwagami, S.47)
Bis heute wächst der Einfluss der Kultur, Kunst und Mode Japans in der westlichen Welt kontinuierlich. Einige Modedesigner haben bereits einen festen Namen in der Branche und fallen dort durch außergewöhnliche und markante Stilmerkmale auf. In den 80er-Jahren setzten japanische Designer ein nachhaltiges Statement und „warfen (…) westliche Modeideale wie schmale Silhouetten und strahlende Farben über den Haufen“ (Internet 1).
Unter anderem wollten Issey Miyake oder Yohji Yamamoto die bis dahin vorherrschenden Vorstellungen von Mode umstoßen. Die menschliche Silhouette wurde gänzlich verändert und deformiert, statt leuchtenden Farben verwendeten sie dunkle, gedeckte Töne, Stoffe zerrissen und ausgefranst. Heute haben beide Designer einen hohen Wiedererkennungswert.
Charakteristisch für Issey Miyakes Kollektionen sind Plisseefalten, wobei er mit Seide und ungewöhnlichen, neuen Kunstfasernmaterialien arbeitet. Dabei forscht er an neuartigen Qualitäten und deren Verarbeitungsmöglichkeiten.
Yohji Yamamotos Stilmerkmale sind „Klarheit und Eleganz“ (Internet2). Er lässt sich dabei aus seinen Kenntnissen über die traditionelle japanische Mode und Kunst inspirieren und kreiert leicht maskulin angehauchte, elegante und dennoch legere Damenmode. Typisch sind sehr reduzierte, asymmetrische Schnitte, ungewöhnlich geformte Silhouetten, geraffte und drapierte Elemente. (vgl. Internet 2 + Internet 3)
Quellen:
Iwagami, Miki. Mode – Vom 18. bis 20. Jahrhundert. Kapitel 19. Jahrhundert. Hg. Kyoto Costume Institute. Taschen GmbH. 2004
Internet 1: Danek, Sabine. Future Beauty: 30 Jahre japanische Mode. URL. 03.03.2011. [Google Suchbegriff: Japan Mode. Stand 09.09.2012]
Internet 2: Pott, Martina. Mode-Zaren. URL. 01.09.1996. [Google Suchbegriff: Japan Mode. Stand 09.09.2012]
Internet 3: Wikipedia®. Yohji Yamamoto. URL. 11.07.2012. [Google Suchbegriff: Yohji Yamamoto. Stand 16.11.2012]
Foto: Yohji Yamamoto, fall/winter 2001-02 ready-to-wear collection. © AP/Wide World Photos. URL. Caroline Cox; updated by Nelly Rhodes